Dienstag, 8. Oktober 2013

Meine Erfahrungen mit Windows 8.1/8, die Neuerungen und was ich davon halte

Windows 8.1


So, nach langer Zeit ohne neues auf meinem Blog, wird es wohl mal wieder Zeit, etwas zu schreiben. Und da das Thema bei mir gerade aktuell war, schreibe ich nun über Windows 8.1 und gehe dabei auch auf 8.0 ein.

Ich bin schon seit geraumer Zeit ein Windows User und bis auf einige typischen Schwächen bin ich damit auch sehr zufrieden. Das liegt vielleicht auch daran, dass ich dieses System einfach besser kenne als irgendwelche Linux-Derivate, die mir teilweise auch gut gefallen. Zudem landet man als PC-Gamer gegenwärtig eh immer wieder bei Windows.


Als ich dann erstmals von Windows 8 gelesen habe und da stand, dass es eine Preview geben wird, dachte ich: Geil, was Neues! Muss ich ausprobieren. Als es dann soweit war, dachte ich: Oh, scheisse! Diese Kacheln. Und das wars dann auch fürs erste wieder mit meinem Ausflug zu Windows 8. Und mit dieser Reaktion war ich nur einer von vielen, vielen Leuten, die von der Richtung, die Windows 8 eingeschlagen hat, nicht gerade begeistert waren.

Trotzdem habe ich natürlich immer über die Entwicklung der neuen Windows Variante mitgelesen, um auf dem Laufenden zu bleiben und es auch ja nicht zu verpassen, wenn die Softwareschmiede aus Redmond doch noch ne Kehrtwende macht und das altbekannte Startmenü zurückkehrt - Aber dem war nicht so.

Dann kam der offizielle Release, welcher mich eigentlich ausnahmsweise sowas von Kalt gelassen hat (Den von Windows 7 konnt ich gar nicht erwarten. Kein Wunder, wenn man mit nem Uralt-PC auf Windows Vista rumgammelt). Irgendwie haben aber die ganzen Screenshots in den Medien auf mich gewirkt und mich letzten Endes dazu gebracht, mir Windows 8 doch nochmal anzutun. Aber diesmal wollte ich es gleich richtig machen. Bei meinem ersten Versuch, habe ich das System in einer virtuellen Maschine laufen lassen. Optimal zum testen, da man das Fenster nur schliessen braucht und alles wieder so ist, wie vorher. Altes System, alte Programme, alte Konfiguration - optimal, möchte man meinen. Beim zweiten Versuch habe ich mein Windows 7 aber gleich aufgegeben und Windows 8 richtig auf meinem PC installiert. Denn dadurch war ich quasi gezwungen, das System auch im Alltag zu nutzen und zu sehen, wie ich damit klar komme. Und siehe da, meine anfänglich eher besch…eidene Meinung zu Microsofts neuestem Wurf, hat sich nach und nach geändert.


Die Kacheln...
find ich mittlerweile ganz praktisch. Sie ersetzen vielmehr das Startmenü als den Desktop (den man ja noch immer hat), was viele nicht begreifen. Und auch das Startmenü ersetzen sie ganz gut, da einfach mehr darauf Platz findet. Wollte ich früher ein Programm benutzen, welches ich schon eine Weile nicht mehr benutzt habe, musste ich auf Start, dann unter Alle Programme den Hersteller suchen und zum Schluss die Anwendung starten. Nun habe ich auf der ModernUI, wie die neue Oberfläche genannt wird, genügend Platz für alle meine Programme die ich verwende. Erreichbar ist die Oberfläche ja gleich schnell wie das alte Startmenü. Also entweder über die Windows taste oder über den Startbutton, der mit Windows 8.1 auch wieder seinen Weg zurück gefunden hat. Mit Windows 8 musste man in die untere, linke Ecke klicken, was auch nicht schlimmer war. Ausserdem kann man seine Anwendungen auf der Kacheloberfläche auch Gruppieren und diese Gruppen mit einem Namen versehen. Diverse Kacheln zeigen auch gleich Informationen mit an, ohne dass man die Applikation starten muss.

Somit steht die neue Oberfläche der alten in nichts nach und bringt eher Vorteile mit sich. Als Subjektiver Nachteil würde höchstens ein Punkt zählen, welcher bekanntlich Geschmackssache ist…


Das Design…
gefällt mir aber auch gut.

Die 2D Optik bringt etwas frischen Wind mit sich, auch wenn es eigentlich ein Rückschritt ist, da man ja eigentlich mehr Richtung 3D geht. Und auch die Transparenz-effekte von Windows Aero verschwinden.

Auf der Kacheloberfläche ist es halt kachelig. Und da kann es wirklich mal störend sein, wenn eine Kachel nicht die Farbe hat, die man gerade möchte. Denn das stört die Harmonie. Und da findet sich sicherlich auch ein Kritikpunkt von Windows 8/8.1: Das (und auch ein paar andere Sachen) lässt sich nur mit diversen Modifikationen anpassen, da solche Einstellungen nicht von Hause aus geboten werden. Anweisungen gibt’s dann beispielsweise hier.


Neues mit Windows 8/8.1
Die ModernUI war nicht die einzige, sichtbare, Neuerung. Auch ziemlich schnell sollte einem die ganze „Apps“-Sache auffallen. Man hat nun einen Appstore und kann dort allerhand Apps herunterladen. Ich für meinen Teil benutze diese eigentlich nicht und zwar aus den ganz einfachen Grund, dass Apps Vollbildanwendungen sind und ich zum effizienten Arbeiten lieber die Fenstervarianten bevorzuge. Eine Ausnahme gibt es, und zwar Skype. Auch wenn die App meiner Meinung nach Bedienungstechnisch der totale Müll ist, habe ich es genossen, diese App als kleine Spalte neben meinem Desktop (der ist ja nun auch eine App) anzeigen zu können und so immer im Blick zu haben.

Und hier kommen wir zur nächsten Neuerung: Man kann Apps auch nebeneinander anzeigen lassen. Ich kann also Beispielsweise die Email App geöffnet haben und dann daneben auch die Wetter App. Das ist zwar noch keine Neuerung, das geht mit den Fenstern auf dem Desktop ja schon lange und zudem viel flexibler und mit mehr als nur 2 Fenstern. Aber in Windows 8 konnte man nur eine App gross anzeigen lassen und die zweite als schmale Spalte. Das war oftmals gar nicht produktiv. Mit 8.1 hat Microsoft das übrigens geändert, so dass man die Grösse nun frei einstellen kann.

Der Taskmanager wurde ebenfalls etwas überholt. Positiv fällt dies unter dem Punkt „Leistung“ auf, bei dem wir bisher RAM und CPU Last angezeigt bekamen. Diese „Seite“ ist nun viel schöner und übersichtlicher dargestellt und zeigt auch noch weitere Auslastungen (Datenträger, Netzwerk, …) an. Vermissen tu ich leider die Prozesse. Es gibt eigentlich nur noch das, was bisher unter Tasks war. Also man sieht die aktiven Anwendungen und kann die da auch beenden. Aber wenn so eine Anwendung hängt, funktioniert das oft nicht mehr. Bis Windows 7 konnte man da einfach zu den Prozessen wählen und diesen abschiessen und gut war. Das ist für mich eigentlich der einzig wirkliche Nachteil mit Windows 8.

Natürlich hat Microsoft auch unter der Haube etwas geschraubt. Und so abgeschätzt läuft Win8/8.1 nun auch ein wenig schneller und braucht etwas weniger Ressourcen (wohl bedingt durch die verschwundenen 3D Effekte).

Die Updates sind aber definitiv schlimmer geworden. Während früher bei der automatischen Updateinstallation bei den Updates, die einen Neustart erforderten, zuvor ein Dialog erschien, wann man den PC neustarten wolle und man dies auch verschieben konnte, erhält man nun nur noch die Meldung, dass Windows in so und so vielen Minuten neu gestartet werden und dann schaltet sich der PC einfach mal aus. Das ist ziemlich schlecht gelöst, wenn man sich mal vorstellt, dass man mitten in seinem Lieblingsspiel steckt, vielleicht einen Clanwar bestreitet oder auch während dem Arbeiten mal gerade im Stress ist und dann mitten drin einfach mal der PC heruntergefahren wird.
Auch wurden die solchen Updates früher, wenn man einen Neustart manuell ausgelöst hat, nicht installiert, so dass man schnell neu Starten konnte. Die Updates wurden erst bei einem normalen herunterfahren und anschliessendem starten installiert. Nun werden sie so oder so installiert, was einen Neustart schon mal deutlich länger werden lassen kann.
Gut, diese Problematik habe ich relativ einfach umgangen, indem ich einfach die automatische Updateinstallation deaktiviert habe. Wenn ich dann jeweils Zeit habe, kann ich die Updates kurz installieren.



Mit 8.1 hat man noch ein paar weitere kleinere Änderungen integriert, die ich positiv begrüsse.
  • Konnte man bislang für die Kacheloberfläche nur einige Hintergrunddesigns und Farbschemen auswählen, ist es nun möglich, den Desktophintergrund auch auf der ModernUI anzuzeigen.
  • Für Leute, welche die Kacheln auf den Tod nicht ausstehen können, gibt es nun auch die Möglichkeit, direkt auf den Desktop zu booten.
  • Skydrive ist nun fest ins System integriert und lässt sich nicht entfernen. Davon kann man halten was man will, denn ich nutze es nicht. Dokumente werden Standardmässig dort gespeichert. Die alten Bibliotheken (Bilde, Videos, Musik, Dokumente) gibt es so nicht mehr. Analoge zu diesen finden sich nun unter dem Punkt „Dieser Computer“, welcher die frühere Bezeichnung „Computer“ ersetzt.
  • Bei der Definierung der Kachelgrössen hat man nun etwas mehr Freiheiten, was mehr Infos auf den Kacheln zulässt oder einem erlaubt, mehr Kacheln anzuzeigen.
  • Auf dem Lockscreen kann man sich nun eine Diashow anzeigen lassen und bereits Skype Anrufe beantworten.
  • Ausserdem lassen sich nun je nach Auflösung bis zu vier Apps auf einem Monitor anzeigen und in ihrer Grösse varieren. 
  • Wie bereits weiter oben vermerkt, gibt es den Startbutton wieder, welcher mit Windows 8 verschwunden war. Dieser führt einem aber einfach auf die ModernUI.
Das sind natürlich nicht alle Neuerungen, aber die wichtigsten. Meiner Meinung nach ist 8.1 ein durchaus gelungenes Update, was ein meiner Meinung nach gutes Betriebssystem noch etwas besser macht.

Ich komme damit jedenfalls super klar. Die Apps benutze ich so gut wie gar nie sondern arbeite weiter mit dem Desktop. Die ModernUI benutze ich einfach als besseren Launcher. Wenn man Windows 8 so sieht, dann ist es auch besser.



Für die sich nicht anpassen können…
gibt es natürlich auch „Lösungen“ um nicht auf Windows 7 zu bleiben.

So erlauben es einem Tools wie „Startisback“ das alte Startmenü auch in Windows 8 zu integrieren, sodass man dann ein Windows 8 unter der Haube hat. Nur eben mit Windows 7 feeling. Ich empfehle aber jedem, sich erst einmal zwei Tage Zeit zu nehmen und Windows 8 ganz normal zu benutzen. Richtet euch ein, konfiguriert ein bisschen, ordnet eure Kacheln und arbeitet damit. Dann seid ehrlich mit euch selbst und denkt nach, ob ihr wirklich so viel langsamer seid oder ob es nur die Barriere in eurem Kopf ist, die sich gegen einen Neuerung sträubt. Natürlich müsst ihr auch offen für neues sein. Aber der Mensch ist eben ein Gewohnheitstier.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen