Mechanische Tastaturen
Bevor ich mit dem schildern der eigentlichen Eindrücke beginne, möchte ich ersteinmal erklären, was eine "mechanische Tastatur" überhaupt ist. Denn eigentlich klingt dies für viele nach einer ganz normalen Tastatur. Die meisten werden sich wohl fragen: "Ist nicht jede Tastatur mechanisch." So ganz falsch ist dies ja auch nicht. Mechanische Tastaturen haben unter den Tasten mechanische Schalter mit einer Feder darunter, welche die Taste wieder nach oben drücken. Die meisten heutigen Tastaturen, sind Rubberdome Tastaturen. Diese haben unter den Tasten eine Kuppe aus Gummi oder Silikon, welche die Taste wieder nach oben drückt. Rubberdometastaturen sind in der Regel deutlich günstiger als mechanische Tastaturen, weshalb sie letztere eine Zeit lang fast vollständig vom Markt verdrängt haben. Seit einiger Zeit finden mechanische Tastaturen, vorallem im Gamingbereich, wieder vermehrt zurück auf die heimischen Schreibtische. Sie haben jedoch nicht nur im Spielebereich Vorteile.
Mechanische Schalter schaffen es auf ca. 50 Millionen Tastenanschlägen, während gewöhnliche Rubberdometasten lediglich 5 Millionen Anschläge mitmachen. Zudem verändert sich das Tippgefühl bei mechanischen Tastaturen über die Jahre hinweg nur sehr marginal, während es sich bei Rubberdometastaturen bereits nach kurzer Zeit signifikant verschlechtert. In vielen mechanischen Tastaturen befinden sich zudem Metallplatten, welche die Stabilität der Tastatur verbessern.
Switches:
Mechanische Tastaturen gibt es mit verschiedenen Switches (Schaltern). Sie unterscheiden sich vorallem in der Kraft, die benötigt wird, um einen Tastendruck auszulösen sowie im akustischen und haptischen Feedback. Die bekanntesten Switches werden von der Firma Cherry hergestellt. Die verschiedenen Switches werden dort in Farben unterteilt. Nachfolgend beschreibe ich die am meisten verbreiteten Switches in ein paar wenigen Sätzen.
MX Brown: Die MX Brown Switches gelten ein bisschen als Allrounder unter den Switches. Sie stellen ein gutes Mittelmass dar und sind sowohl zum schreiben als auch zum spielen geeignet. Um den Schaltpunkt zu überwinden sind nur 55g nötig. Dann löst die Tastatur ein spürbares Feedback aus, welches einem beim schreiben die nötige Sicherheit gibt. Der Auslösepunkt liegt 2mm unter dem Ausgangspunkt. Man muss die Tasten also nicht sehr weit nach unten drücken, was eine schnelle Reaktionszeit ermöglicht.
MX Blue: Die MX Blue Switches richten sich vor allem an Vielschreiber, wenn man sich den nicht an der Lautstärke ärgert, denn die blauen Switches geben nebst dem deutlich spürbaren Feedback auch ein sehr deutliches akustisches Feedback. Gegenüber den MX Brown Switches wird hier eine etwas höhere Auslösekraft von 60g benötigt.
MX Black: Die MX Black Switches sind die im Gamingbereich die wohl am weitesten verbreiteten Switches. Sie sind, im Gegensatz zu den blauen und braunen Switches linear und geben kein spürbares Feedback. Da, vorallem in schnellen Spielen, die Taste sowieso ganz durchgedrückt wird, ist ein solches Feedback nicht nötig. Dadurch, dass die schwarzen Switches eine höhere Auslösekraft von bis zu 80g benötigen, minimiert sich das Risiko sich zu vertippen bzw. mehrere Tasten zugleich zu drücken. Die MX Black Switches sind zudem relativ leise.
MX Red: Die MX Red Switches sind den schwarzen Switches sehr ähnlich. Sie unterscheiden sich jedoch durch die deutlich geringere Auslösekraft von lediglich 45g. Bedingt durch die niedrige Auslösekraft erhöht sich das Risiko sich zu vertippen, weshalb sie für Schreiber eher ungeeignet sind. In schnellen Spielen ermöglichen sie aber eine sehr schnelle Reaktion, wenn man denn die richtige Taste trifft.
Die MX Red Switches auf einer QPad MK-85 |
Meine Eindrücke von der MK-85
Die MK-85 vom schwedischen Hersteller QPAD ist mit verschiedenen Switches ausgeliefert. Ich habe mich für die, zugegebenermassen doch recht gewöhnungsbedürftigen, MX Red Switches entschieden. Leider ist die MK-85 nicht im Schweizer Tastaturlayout erhältlich, jedoch unterscheidet sich das deutsche Tastaturlayout nur marginal von dem mir gewohnten Layout, nämlich bei den Sonderzeichen. Auf zusätzliche Makrotasten hat QPAD verzichtet. Lediglich einen Funkionsbutton hat man der MK-85 anstelle der zweiten Windows Taste zur rechten Seite der Leertaste spendiert. In Kombination mit diesem stehen einem auf den F-Tasten einige Multimediatasten zur Verfügung.
Optisch bietet die MK-85 nichts aussergewöhnliches. Auf der Q Taste prangert anstelle eines normalen Q's das Q aus dem QPAD Logo, welches sich auch auf der Leertaste wiederfindet. Zudem bietet die MK-85 eine rote Tastaturbeleuchtung, welche sich in drei Helligkeitsstufen sowie einem pulsierenden Modus regeln lässt. Wahlweise kann man die Beleuchtung auch ganz ausschalten. Jede Taste wird einzeln beleuchtet. QPAD liefert zudem noch vier weitere Tasten mit, welche in leuchtendem Orange und ohne Beschriftung daherkommen. Diese sind zudem etwas höher als die normalen Tasten. Mittels des mitgelieferten Werkzeugs kann man die Tasten schnell wechseln und damit beispielsweise die WASD Tasten ersetzten, damit man diese beim spielen schneller wiederfindet.
Durch die Metallplatte im inneren der Tastatur ist diese recht schwer. Dies hat den Vorteil, dass sie auch in hektischen Situationen beim spielen fest auf dem Tisch liegt und nicht verrutscht. Die Tastatur, sowie die Tasten sind ausserdem ziemlich hoch, so dass sich die Verwendung der mitgelieferten Handballenablage dringend empfiehlt. Das USB Kabel ist gesleevet, was das ganze edler ausschauen lässt und dem Kabel zusätzliche Stabilität gibt.
Am oberen rechten Rand finden sich zudem Anschlüsse für Mikrofon und Lautsprecher sowie zwei USB Anschlüsse. Über die mitgelieferte Software lassen sich Makros aufnehmen und einzelnen Tasten zuweisen. So lassen sich insgesamt fünf Profile anlegen, zwischen denen man dann mittels der FN + F7-F11 Tasten wechseln kann.
Die MK-85 von QPAD war meine erste mechanische Tastatur. Ich kam von einer, im Gamingbereich ebenfalls sehr beliebten Logitech G19. Als ich die MK-85 das erste mal benutzt habe, war ich positiv überrascht, ja fast sprachlos. Ich war mit der G19 nicht unzufrieden und habe mir eher aus Neugier, angeregt durch die ganzen positiven Berichte im Internet, eine mechanische Tastatur gekauft. Am Anfang vertippt man sich doch sehr oft, da die Tasten wirklich sehr sehr leicht auslösen. Daran gewöhnt man sich aber bereits nach wenigen Wochen und ich benutze die Tastatur sowieso vorwiegend zum spielen. Die Verarbeitung der MK-85 ist durch und durch super. Nach einigen Monaten des testens möchte ich nun wirklich nicht mehr zu meiner alten Tastatur zurück. Die Tasten lösen so präzise und gleichmässig aus, dass es wahrlich ein Traum ist, darauf zu schreiben. Ich denke dies gilt für fast alle mechanische Tastaturen und deckt sich mit den meisten anderen Erfahrungsberichten im Netz. Die Montage der mitgelieferten Handballenauflage gestaltet sich etwas knifflig und auch wenn sie montiert ist, ist das ganze nicht sehr stabil.
Die MK-85 von QPad mit aktivierter Tastaturbeleuchtung |
Hallo,
AntwortenLöschenDu erwähnst eine Metallplatte im Inneren der Tastatur. Die findet sich ja wohl in den meisten Mechas . In einem Review hiess es aber, die Schalter wären hier nicht auf einer Stahlplatte, sondern direkt auf der Platine angebracht.
Hast du die Platte gesehen?
Vielleicht hat sich die Bauweise ja auch im Lauf der Zeit geändert.
Ich vermute, die Platte soll für Verwindungssteifheit sorgen und verhindern, dass die Tastatur durchhängt oder nachgibt. Ich stelle mir zwar vor, dass eine Plastikplatte mit Längs- und Querstreben die gleiche Funktion erfüllen könnte... aber die Ingenieure werden schon ihre Gründe gehabt haben, sich für die teurere Variante zu entscheiden.
Hallo,
AntwortenLöschenIch finde leider dieses kleine Werkzeug nicht mehr um die Tasten raus zu nehmen :D
Die Platte muss da sein, schon alleine wegen dem Gewicht. Und das ist, neben der Stabilität, ein grosser Vorteil der Tastatur, da sie so auch nicht so schnell weg rutscht.
Aber da ich die Tasten gerade nicht abnehmen kann, kann ich mich auch nicht versichern, ob diese direkt auf der Platine befestigt sind.
die Platte ist unter der "Platine" ;)
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